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- unser Symbol aus dem Zen

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Über vielen dieser Internet-Seiten ist ein Kreis-Symbol, das aus dem Zen kommt. Sein Name ist Enso, das heißt, wörtlich aus dem Japanischen übersetzt, “Kreisform”. Warum haben wir gerade dieses Symbol gewählt? 

Im Zen hat Enso, also diese “Kreisform”, eine tiefe symbolische Bedeutung. Der Kreis ist dort ein Symbol der “Wahren-Wirklichkeit”, der Erleuchtung, des Absoluten. Enso wird in der Zen-Malerei mit einem einzigen fließenden Pinselstrich gezeichnet. Nur wer innerlich gesammelt und im Gleichgewicht sei, so meinen die Künstler des Zen, könne einen  ausgewogenen Enso malen. Daher lasse sich an der Ausführung eines solchen Kreises der Bewußtseinszustand des Malenden besonders gut erkennen. 

Innerliche Sammlung und “seelisches” Gleichgewicht sind Kennzeichen des buddhistischen Übungsweges. Aber auch in der Philosophie Athur Schopenhauers sind die Sammlung, das ruhige, konzentrierte Betrachten, die Erkenntnis aus der “Anschauung” von zentraler Bedeutung.  

Für Schopenhauer hatte das Symbol des Kreises noch einen anderen sehr tiefen Sinn: 

Durchgängig und überall ist das echte Symbol der Natur der Kreis, weil er das Schema der Wiederkehr ist: diese ist in der Tat die allgemeinste Form der Natur, welche sie in Allem durchführt, vom Laufe der Gestirne an, bis zum Tod und der Entstehung organischer Wesen, und wodurch allein in dem rastlosen Strom der Zeit und ihres Inhalts doch ein bestehendes Dasein, d. i. eine Natur, möglich wird. *

Hier  kommt ein zyklisches Naturverständnis zum Ausdruck, das sich fundamental von dem auf christlich- jüdischen Grundlagen beruhenden Weltbild unterscheidet. Wie den Naturreligionen so liegt auch den indischen Religionen  die Erkenntnis zugrunde, daß alles Geschehen einem Kreislauf unterworfen und dadurch auch miteinander verbunden ist. So stammt auch die Vorstellung vom Kreislauf der Wiedergeburten und der Weltzeitalter aus einer Zeit, als die Menschen noch in engstem Kontakt mit der Natur standen, und dabei ihr Wissen aus Quellen schöpfen konnten, die für uns heute fast völlig verschüttet sind. An alles das soll uns Enso erinnern!

     
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* Arthur Schopenhauer ,
Zürcher Ausgabe, Werke in zehn Bänden, Band IV: Die Welt als Wille und Vorstellung II, Kap. 41: Über den Tod und sein Verhältnis zur Unzerstörbarkeit unsers Wesens, Zürich 1977. S. 559.

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